Produktentwicklung mit Herzblut und Liebe zum Detail
Ralf Buttgereit
Geschäftsführer
alphadock – dahinter stehe ich, Ralf Buttgereit, Gründer und Geschäftsführer seit 17 Jahren. Für das reibungslose Funktionieren sorgt ein zuverlässiges Netzwerk aus freiberuflichen Experten.
Was mich in meinem Beruf aufgehen lässt, sind die Arbeit mit verschiedenen Werkstoffen, das Erschaffen neuer Dinge sowie das schöpferische Gefühl, mit allem verbunden zu sein.
Softwareentwicklung
Prototypen und Exponatentwicklung
Produktentwicklung
Angefangen hat alles damit, dass ein Apple II in den 70er Jahren den Weg zu mir gefunden hat. Als Teenager programmierte ich meine ersten Basic-Programme, um dem kleinen eingebauten Lautsprecher Töne zu entlocken und meine Lichtorgel damit zu steuern. (Leider hat der Apple-Rechner meine Experimente nicht überlebt, oder vielleicht Gottseidank, sonst wäre mein Weg wahrscheinlich ein anderer geworden …)
In Kiel studierte ich in den Nullerjahren im Ingenieurstudiengang Feinwerktechnik mit Schwerpunkt Mess- Steuer und Regelungstechnik an der Fachhochschule. Hier lernte ich die ersten Microcontroller zu programmieren und eine Menge physikalischer Grundlagen über Licht und Schwingungen und vertiefte mein Wissen über der Elektronik, das ich zuvor während meiner Berufsausbildung als Energieanlagenelektroniker akkumuliert hatte.
Schon während meines Studiums begann ich im Tonstudio als Assistent auszuhelfen. Ich lernte, was Ton und Klang in der Praxis bedeutet, wie sich Klang anhört, wenn man ihn mit analoger Technik bearbeitet, und welche Möglichkeiten digitale Systeme bieten. In dieser Zeit kam ich dem Jazz- und Klangexperten Joachim-Ernst Berendt in Berührung. Sein Buch „Nada Brahma – die Welt ist Klang“ und seine Klangsendungen haben mich sehr inspiriert. Bis sich jedoch dieser Einfluss in meiner schöpferischen Arbeit ausdrücken konnte, sollten noch ein paar Jahre vergehen.
In den 2010er lockten mich die großen, schillernden Agenturnamen, wie Pixelpark, Kabel New Media, Elephant Seven und PopNet in die „Goldgräberstadt“ Hamburg. Informatiker waren rar gesät, und so entwickelte ich mich trotz meiner rudimentären Programmierkenntnisse in kürzester Zeit zum Spezialisten für interaktive UX-Entwicklung. Der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik eine Gestalt zu geben gefiel mehr sehr. Der Bedarf an Animationen, Sound und guter Benutzerführung war enorm. Um meiner Unabhängigkeit und meinen eigenen Plänen Raum zu geben, entschied ich mich für den Schritt in die Selbstständigkeit, den ich bis heute nicht bereut habe.
Zusammen mit einem Konzeptioner und einer Grafikerin gründete ich die DOCK1 GmbH. Wir boten unsere digitalen Dienstleistungen an und arbeiteten parallel an eigenen Produkten, mit denen wir das Internet revolutionieren wollten. Es war nun möglich, genaue Postionsdaten über GPS zu empfangen (bis dahin war dies dem Militär vorbehalten). Wir entwickelten interaktive Karten für Spiele im realen Raum und eine Plattform zur Übertragung von Marathonläufen. Zeitgleich mit der Fertigstellung der ersten Prototypen platzte allerdings die dot-com-Blase und mit ihr nicht nur die „Friends und Family“ – Aktienoptionen, sondern auch der Traum von unseren Produkten, denn nun wollte niemand auch nur einen Cent in neue Ideen investieren.
Doch in jeder Krise steckt bekanntlich auch eine Chance. Die Krise der dot-com-Blase war für unser Geschäft existentiell, daher entschlossen wir uns, die GmbH aufzulösen – zu unterschiedlich waren die Ideen für die Zukunft. Durch einen Freund entstand ein Kontakt zu einem Planungsbüro, das sich mit einer neuen Entwicklung beschäftigte – der Welt der Interaktiven Ausstellungen. Neue pädagogische Konzepte und mediale Techniken schickten sich an, die Wissensvermittlung zu revolutionieren. Der Trend, der aus Amerika kam, sollte nun auch hierzulande eine ganz neue, moderne Art von Ausstellungen gebären, die Science-Center, und ich war mal wieder mittendrin.
In dieser Branche fühlte ich mich gleich zu Hause, denn es verband drei Dinge für mich: mein Ingenieurs-Know-How der Hardware und Elektronik, die Expertise für interaktive grafische Oberflächen und die thematisch interessanten Inhalte, die es zu vermitteln galt. Die ersten Exponate entwickelte ich für das „Universum® Bremen“ und es sollten viele folgen, von denen die Bedeutungsvollsten in meinen Projekten aufgeführt sind.
Als Steve Jobs seine ersten iPhones präsentierte und von der Welt anfangs noch belächelt wurde, spürte ich, dass sich vieles ändern würde. Als Entwickler fühlte ich mich magisch zu den Geräten hingezogen, denn es gab bis dahin kein vergleichbares Gerät, dessen technische Möglichkeiten so groß waren und trotzdem so klar und einfach in der Bedienung. Kein Gerät, das so nah am Menschen war. Nun war es möglich, Anwendungen zu schaffen, die der Nutzer stets bei sich haben konnte.
Zeitgleich beschäftigte ich mich wieder mit der Welt der Klänge. Ein guter Freund brachte mir von seiner Tibetreise einige Klangschalen mit. Als junger Erwachsener hatte ich bereits meine ersten großartigen Meditationserfahrungen mit Steve Kravette. Die Klangschalen ließen mich erahnen, wie jede Meditation durch diese einnehmenden Klänge bereichert werden könnte.
Mein Erfindergeist brachte die Klangschalen und das iPhone zusammen. Ich wollte eine App entwickeln, mit der es möglich war, morgens zu den Klängen einer Klangschale aufzuwachen – in den Intervallen des Goldenen Schnitts. Ein halbes Jahr später entstand meine erste App, und jeder konnte sie auf sein iPhone laden.
Es war 2012 der erste Timer und Wecker, der auf die Klänge von Klangschalen setzte. Für ein Handy war der Klang erstaunlich (die Klänge wurden im Tonstudio aufgenommen), aber nicht alle Schalen funktionierten auf dem Lautsprecher. Der gute Kontakt zu Olli Hess machte es mir möglich, Dutzende Klangschalen aufzunehmen und nur jene auszuwählen, die auf dem Smartphone gut „performen“.
Apple zeichnete meine App als „neu und beachtenswert“ aus, sie war lange Zeit auf Platz 1 der meistverkauften Apps in der „Gesundheit und Fitness“-Kategorie, Auch nach 10 Jahren ist sie immer noch unter den Top-Apps im AppStore sichtbar und hat schon einige Modernisierungen hinter sich.
Die erfolgreiche App im Store war für mich der Einstieg in die Welt der App-Entwicklung. Nun hatte ich genug Erfahrung, um Unternehmen wie Immonet, Gruner+Jahr oder Otto bei der Umsetzung ihrer mobilen Lösungen zu unterstützen. Mit den Jahren ist mein Erfahrungsschatz so angewachsen, dass auch die Projekte und Möglichkeiten komplexer geworden sind. Zuletzt durfte ich mehrere Jahre lang IBM bei der Umsetzung der „Elektronischen Patientenakte“ (ePA) unterstützen.
Aber da war noch etwas, das ich vergessen hatte: mein Produkt, der Klangschalenwecker – der echte Klang. Ich vermisste die Arbeit mit echtem Material und war daher schon viele Jahre in Gedanken mit neuen Produkten beschäftigt. Produkte für mehr Achtsamkeit im Alltag, Produkte, die Meditationen unterstützen und Menschen helfen, sich zu besinnen. Schließlich richtete ich mir wieder eine Werkstatt ein und „schraubte“ an den ersten Prototypen.
Aus der sprichwörtlichen Garage meiner Eltern ist heute eine High-Tech-Werkstatt mit CNC-Maschine und 3D-Drucker geworden. Von den heutigen Möglichkeiten für eine kleine Firma, Produkte zu gestalten, hätte ich damals nicht zu träumen gewagt.
Die schöpferische Arbeit mit verschiedenen Werkstoffen, das Erschaffen neuer Dinge und das gute Gefühl, mit allem verbunden zu sein – das ist es, was mich meinen Beruf lieben lässt.